Tradition & Qualität

Handwerk im Gespräch mit Stephanie Aeffner MdB

08. November 2022

Nach ihrer Wahl zur Bundestagsabgeordneten im vergangenen Jahr kam Stephanie Aeffner nun zu einem Antrittsbesuch bei der Kreishandwerkerschaft im Haus des Handwerks in Pforzheim vorbei. Kreishandwerksmeister Frank Herrmann (Bild rechts) und KH-Geschäftsführer Matthias Morlock (links) hatten dieses Gespräch zugesagt, nachdem Frau Aeffner leider nicht am Politischen Saueressen der Kreishandwerkerschaft im Sommer hat teilnehmen können. Umso mehr freute sich Frau Aeffner auf einen Besuch im Haus des Handwerks und dem persönlichen Gespräch mit den beiden Vertretern des lokalen Handwerks.

Im Mittelpunkt des rund 1,5stündigen Austauschs standen die Auswirkungen der derzeitigen Energiekrise auf das Handwerk. Herrmann zeigte auf, dass nicht alle Handwerksbereiche gleichermaßen hiervon betroffen seien und es trotz der steigender Energie- und Materialpreise in großen Teilen des Handwerks noch gut gefüllte Auftragsbücher gebe. „Noch geht es uns gut im Handwerk und wir hoffen alle, dass die dunklen Wolken am Horizont an uns vorbeiziehen“, so Herrmann. Grundsätzlich zeige man sich optimistisch, wenngleich die steigenden Energiekosten nicht das einzige Problem seien. Eine drohende Rezession verbunden mit weiter steigenden Zinsen und einer Inflationsrate von knapp 10 Prozent geben durchaus Anlass zur Sorge. Handwerker seien laut dem Handwerkerchef nun vor allem als Unternehmer gefordert.

Das gelte auch für das zweite Problemfeld: dem Fachkräftemangel, oder wie es GF-Morlock umschrieb, dem zusätzlichen Fachkräftebedarf, den es aktuell so gut wie in allen Wirtschaftsbereichen gibt. „Hätten wir mehr qualifizierte Mitarbeiter, dann könnten z. B. noch viel mehr Photovoltaikanlagen oder Wärmepumpen installiert werden, sofern die Hersteller in der Lage sind, diese Anlagen überhaupt auch zu liefern“, so Morlock. In diesem Zusammenhang wurde wie in fast jedem politischen Gespräch auch hier seitens des Handwerks die Gleichstellung von akademischer und gewerblicher Ausbildung gefordert. „Es wird viel geredet, aber wenig gehandelt, was die Gleichstellung anbelangt“, so Herrmann. Das Handwerk fodere schon lange, dass sich Gymnasien auch gegenüber einer gewerbliche Ausbildungen offen zeigten und nicht immer nur einseitig alles in Richtung einer akademische Karriere lenkten. „Und dies müssen auch die Eltern endlich akzeptieren und ihre Kinder nicht davon abhalten, eine Ausbildung im Handwerk zu machen“, so Morlock. „Nicht jeder, der das Abitur macht, ist auch für ein Studium geeignet“, warnt Herrmann. Das zeigten vor allem die hohen Abbrecherquoten an den Hochschulen. So auch in Pforzheim. „Leider gelingt es uns derzeit noch nicht, diese Abbrecher für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen“, beschreibt Herrmann die Situation und verweist auf das aktuell laufende Projekt „Karrierewechsler“ der Kreishandwerkerschaft an der Hochschule Pforzheim.

Frau Aeffgen bedankte sich am Ende des Gesprächs für die offenen Worte und sagte zu,  weiterhin mit den lokalen Handwerksvertretern im Gespräch zu bleiben und sich für das Handwerk und dessen Belange verstärkt einzusetzen.

 

Bild: Aeffgen

 

 

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